Gravel Allgäu – Von Unterkirchberg bis zum Walensee

Start frei: die Morgensonne über der Iller, Nebel über den Feldern, ein leichter Wind im Gesicht. In Unterkirchberg, direkt an der Iller, beginne ich meine Tour in Richtung Alpen. Keine großen Taschen, kein Übergewicht – nur ich, mein Gravelbike und der Wunsch nach Freiheit.
Die Route soll mich bis in die Schweiz führen – über Österreich und Liechtenstein hinweg bis zum Walensee. Eine Vorbereitungstour für die Sommertouren, aber in Wahrheit schon ein kleines Abenteuer für sich.

Entlang der Iller – Vom Schwabenland in die Alpen

Der Illerradweg ist ein Geschenk für alle, die Natur und Flow lieben. Er begleitet den Fluss von den Ebenen bei Ulm bis zu den Bergen des Allgäus. Hinter Kempten wird das Tal enger, die Landschaft dramatischer.
Ich fahre durch Wiesen, vorbei an alten Höfen, über Holzbrücken – das leise Rauschen der Iller immer im Ohr. Je weiter ich komme, desto stärker steigt das Gefühl: Das ist der Anfang einer großen Geschichte.

Iller Durchbruch

Oberstdorf und das Rubi-Camp

Gegen 14:30 Uhr erreiche ich Oberstdorf. Im Rubi-Camp baue ich mein Zelt auf, mit Blick auf die Gipfel. Der Campingplatz ist ruhig, gepflegt und ideal für Gravelbiker. Ein kurzer Spaziergang führt mich zum Illerursprung – einem magischen Ort, an dem drei Bergbäche zur Iller werden.

Allgäu Graveltour

Der Umweg, der keiner war

Am nächsten Morgen: blauer Himmel, kräftiger Kaffee, volles Zielbewusstsein – und dann: falsch abgebogen. 300 Höhenmeter umsonst, Sackgasse. Statt Frust gibt’s Gelächter. Diese Irrwege gehören dazu, sie machen das Reisen echt.

Vier Länder, ein Tag


Von Deutschland nach Österreich, weiter nach Liechtenstein und schließlich in die Schweiz. Eine Route, die kaum abwechslungsreicher sein könnte. Grüne Täler, glitzernde Flüsse, enge Serpentinen – Gravel Allgäu at its best.

Am Nachmittag erreiche ich den Walensee. Das Zelt steht auf dem Campingplatz in Murg direkt am Ufer. Ich springe ins eiskalte Wasser, die Sonne spiegelt sich im See – der perfekte Abschluss eines Tages, der mehr Abenteuer als Training war.

Walensee in der Abendsonne

Morgendämmerung am Walensee

Sechs Uhr morgens. Nebel über dem Wasser, die Sonne tastet sich über die Gipfel. Ich sitze vor dem Zelt, der Kaffee dampft. Es ist still. Solche Augenblicke sind es, die bleiben – das pure Jetzt, das man sich unterwegs erarbeitet hat.

Doch der Tag wartet: Mein Ziel ist Romanshorn, um gegen Mittag die Fähre nach Friedrichshafen zu erwischen. Der Weg führt durch kleine Schweizer Dörfer, vorbei an Apfelplantagen und alten Bauernhöfen. Als ich schließlich auf der Fähre stehe und den Wind im Gesicht spüre, denke ich: Das war Gravel Allgäu. Bewegung, Natur, Freiheit.

Rein am Bodensee
Bodensee Romanshorn
Bodensee Möve

Tipps für deine eigene Gravel-Tour im Allgäu

 

1. Start an der Iller: Unterkirchberg ist ideal, um direkt in die Natur zu starten. Der Illerradweg ist gut ausgeschildert und bietet viele Einstiegspunkte.
2. Oberstdorf als Etappenziel: Das Rubi-Camp ist perfekt für Zeltreisende, ruhig gelegen und mit Blick auf die Berge.
3. Illerursprung: Der Abstecher lohnt sich – ein Ort voller Energie und Symbolik.
4. Über die Grenzen: Von Deutschland über Österreich und Liechtenstein in die Schweiz – eine Traumroute für Gravelbiker mit Fernweh.
5. Morgens starten: Besonders in den Tälern lohnt sich das frühe Aufbrechen: Nebel, Licht und Stille sind unvergesslich.